Marines Kollagen in Pulverform: Vor- & Nachteile
Erfahren Sie, wie marines Kollagenpulver die Gesundheit von Haut und Gelenken unterstützen kann und wie Sie es optimal in Ihre Ernährung integrieren.
Das Wesentliche
Interview geführt mit Dr. Yvonne Braun, Diplom-Öcotrophologin, Ernährungsfachkraft Allergologie (DAAB) und zertifizierte Ernährungsberaterin (DGE). Frau Dr. Braun hilft Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten / Nahrungsmittelallergien. Im folgenden Interview möchten wir uns näher über verschiedene Lebensmittel-Intoleranzen unterhalten und wie Frau Dr. Braun zu Ihrer Berufung als Ernährungsberaterin gefunden hat.
Die Aussage - Du bist, was du isst! - hat mich bereits in jungen Jahren immer sehr fasziniert. Schon damals besuchte ich in meiner Schulzeit einen Leistungskurs in Ernährungswissenschaften und dieses Interesse habe ich mir beibehalten, sodass ich mich ebenfalls für ein Studium in diesem Bereich entschied. Die Überzeugung war also schon immer da, aber auch jetzt mit meinem Fachwissen bin ich immer noch der Meinung, dass man wirklich mit seiner Ernährung die Lebensqualität beeinflussen kann. Wir Menschen tendieren immer noch dazu, lieber mit Nahrungsergänzungsmitteln Ungleichgewichte auszugleichen, anstatt wirklich etwas an der Ernährung zu ändern und genau deswegen bin ich Ernährungsberaterin geworden. Ich will die Menschen bei dieser Reise in ein gesundes Leben unterstützen.
Besonders Interesse habe ich in meinem Studium an Allergien und Unverträglichkeiten gefunden, sodass ich mich in diesem Fachbereich dann auch vertieft ausbilden lassen habe. Auch meine Promotion machte ich im Bereich der Allergieforschung. Die Theorie wurde also in mir verankert, allerdings sollte ich schnell merken, dass in der Praxis das Ganze nochmal anders aussieht. Meine Tochter leidet ebenfalls an einer starken Nussallergie und mir wurde bewusst, dass man als Betroffener auf jeden Fall Unterstützung benötigt, allerdings viel zu wenig Hilfe zur Verfügung steht. Deshalb habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, Menschen bzw. Familien, nach der Diagnose Nahrungsmittelallergie, zu unterstützen, zu beraten und ihnen zu einer guten Lebensqualität mit der Allergie zu verhelfen.
Vorab möchte ich erwähnen, dass mein Studium bereits ca. 20 Jahre zurückliegt und sich natürlich einiges verändert hat. Bei mir war das Studium damals in Grund- und Hauptstudium unterteilt. Im Grundstudium beschäftigt man sich noch nicht viel mit Ernährung, sondern eher mit Mathe, Statistik etc.. Erst im Hauptstudium findet dann die Schwerpunktwahl statt und man wird in naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet. Generell war das Studium sehr theorielastig. Dies hat sich hoffentlich geändert, da ein Praxisbezug meiner Meinung nach enorm wichtig ist.
Des Weiteren möchte ich erwähnen, dass der Beruf “Ernährungsberater” in Deutschland nicht geschützt ist. Ich kann es also nur jedem empfehlen, sich nach dem Studium zertifizieren zu lassen, auch wenn dies mit Kosten, ständigen Weiterbildungen etc. verbunden ist. Durch eine Zertifizierung wird die Therapie dann auch von der Krankenkasse bezuschusst, was natürlich auch immer sehr gut bei den Patienten ankommt.
Generell hat man das Gefühl, dass Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf dem Vormarsch sind. Auch wenn man die Zahlen ansieht, merkt man, dass diese tendenziell ansteigen, allerdings nicht in einem großen Ausmaß. Viele Menschen schieben einfach nur gewisse Bauchbeschwerden auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, lassen sich diese allerdings nicht diagnostizieren. Ebenfalls fällt es den meisten Menschen und auch den Betroffenen extrem schwer, eine Allergie und eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu unterscheiden. Eigentlich besitzen nur ca. 20 % der Bevölkerung eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und nur ca. 4 % der Erwachsenen leiden an einer Nahrungsmittelallergie. Im Gegensatz dazu denken aber ca. 20 % der Bevölkerung, sie hätten eine Nahrungsmittelallergie.
Im Beratungsspektrum sieht es eher düster aus. Gerade im Bereich Allergie bilden sich weniger Ärzte zum Allergologen aus und die Versorgung der Allergiker ist daher nicht flächendeckend. Außerdem warnte 2018 bereits die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie vor einem Qualitätsverlust bei der Patientenversorgung.
Gerade durch meine eigene Erfahrung als Mutter mit einer allergischen Tochter kommen sehr viele Familien zu mir, die das gleiche “Problem” haben. Deswegen betreue ich primär Eltern von Kindern mit schweren Nahrungsmittelallergien und Erwachsene, die an einer Allergie oder Unverträglichkeit leiden. In der Theorie stellt man es sich immer leicht vor, ein allergieauslösendes Lebensmittel zu meiden. Aber haben Sie einmal einen Monat auf alle Lebensmittel, die einen Spurenhinweis auf Schalenfrüchte enthalten, gemieden?
Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende Immunreaktion. Ein Lebensmittel, welches eigentlich ungefährlich ist, wird vom Körper als gefährlich eingestuft und das Immunsystem versucht dieses zu bekämpfen. Eine Allergie kann durch gewisse Faktoren begünstigt werden, wie z.B Genetik, Ernährung im ersten Lebensjahr oder auch Klimawandel. Es stimmt also, dass, wenn ein Elternteil an einer Allergie leidet, das Risiko höher ist, dass das Kind ebenfalls eine Allergie bekommt. Das muss allerdings nicht der Fall sein. Eine Allergie kann auch in einem Kind schlummern, aber nie ausbrechen.
Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten handelt es sich um einen Enzymdefekt. Dieser kann nicht vererbt werden, mit gewissen Ausnahmen. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, bei dem im Alter das Enzym langsamer arbeitet oder gebildet wird. Nahrungsmittelunverträglichkeiten entstehen also eher bei Erwachsenen und nur selten bei Kindern.
Allergien sollte man nur checken lassen, wenn ein Verdacht besteht und gewisse Symptome auftreten. Bei Kindern sind allergische Reaktionen häufig drastischer und äußern sich mit Erbrechen, Durchfall, geschwollenen Augen, Übelkeit oder Atemnot. Erwachsene fühlen eher ein Kribbeln im Mund- und Rachenraum. Das liegt daran, dass eine Allergie, die im Kindesalter ausbricht, meist eine andere Ursache hat, als eine Allergie, die im Erwachsenenalter entsteht.
Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten nur bei Verdacht gecheckt werden. Falls man wiederholt nach dem Verzehr von einem bestimmten Nahrungsmittel bis spätestens 2 h nach dem Essen Magen-Darm-Beschwerden erleidet, sollte man sich auf eine Unverträglichkeit untersuchen lassen. Dazu gehört die Auswertung eines Ernährungs-Symptom-Protokolls mit entsprechenden ärztlichen Untersuchungen und einer Besserung der Symptomatik in der Karenzphase.
Für Allergiker bzw. Menschen mit Intoleranzen biete ich eine Ernährungstherapie an. Diese wird in der Regel von der Krankenkasse bezuschusst und besteht aus 5 Therapiesitzungen. In der ersten Sitzung erstelle ich eine ausführliche Anamnese, um mir ein Bild von dem Patienten zu machen. Gleichzeitig werden hier die Hintergründe der individuellen Allergie / Unverträglichckeit erklärt. Um gut mit der Allergie leben zu können, müssen wir so genau wie möglich über die Allergie Bescheid wissen. Nur, wer die Hintergründe kennt und versteht, kann an der Lebensqualität arbeiten.
Außerdem werden die weiteren 4 Sitzungen geplant und die individuellen Herausforderungen definiert. In den nächsten Sitzungen beschäftigt man sich mit den verschiedenen Herausforderungen, die auf einen zukommen werden. Zum Beispiel schule ich Patienten mit Anaphylaxierisiko zum korrekten Umgang mit der Notfallmedikation, helfe bei der Planung des Kita- oder Schulalltags mit der Allergie und wir besprechen konkrete Herausforderungen aus dem Alltag, wie z.B. Kindergeburtstage, Übernachtungen, Urlaube. All das muss mit Nahrungsmittelallergie gut geplant sein. Auch die gesunde Ernäurng ist für Menschen mit Allergien / Unververträglichkeiten oft durch das Weglassen bestimmter Lebensmittel eine Herausforderung.
Eine Diät im Sinne einer gesunden Ernährung lässt sich auf jeden Fall mit meinem Konzept vereinbaren. Die Ernährung muss bei Patienten mit Unverträglichkeit oder Allergien stimmen. Wovon ich allerdings kein Freund bin, sind einschneidende Diäten. Da man ja als Allergiker sowieso auf viel verzichten muss, sollte man sich meiner Meinung nach nicht noch weiter einschränken.
Bei einem Defizit kann ich in Absprache mit dem Arzt gewisse Ergänzungsmittel empfehlen. Jedoch gebe ich keine pauschalen Empfehlungen zu Nahrungsergänzungsmitteln.
Ätherische Öle und Entspannungshelfer finde ich sehr interessant. Gerade bei Unverträglichkeiten spielen Stress im Alltag, Schlafstörungen, etc. eine beeinflussende Rolle. Entspannungshelfer können eine sinnvolle Ergänzung zu der Ernährungstherapie sein.
Eignen Sie sich Fachwissen an - Nur wer die Grundlagen / Hintergründe der Allergie bzw. Unverträglichkeit versteht kann auch an seiner Lebensqualität arbeiten
Suchen Sie sich Hilfe! Mit einem guten Arzt und / oder einer Ernährungsberatung an der Seite geht es viel einfacher.
Vergessen Sie nicht Ihre Lebensqualität - Richten Sie sich gut mit Ihrer Allergie / Unverträglichkeit ein und genießen Sie Ihr Leben!
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